Sanierung
Solche Verfahren finden Anwendung bei örtlich begrenzten Schäden. Bei undichten Muffen, Rissen (axial und radial) und schadhaften oder fehlerhaften Zuläufen kann man sehr gute Sanierungserfolge erzielen. Bedacht werden muss allerdings, dass durch die Reparatur in angrenzenden Rohren neue Schäden auftreten können. Bei allen Verfahren ist vorher fast immer ein Roboter für die Vorbereitung, z.B. zum Abfräsen von Wurzeln oder einragenden Zuläufen, notwendig.
Haltbarkeit 10 bis 15 Jahre
Renovierungsverfahren kommen bei örtlich begrenzten, sich wiederholenden Schäden und umfangreichen Schäden zur Anwendung. Hierbei können einzelne oder auch mehrere, hintereinander liegende Haltungen (Kanalabschnitte zwischen zwei Schächten) in einem Arbeitsgang bearbeitet werden. Beschichtungsverfahren sind im Abwasserbereich von untergeordneter Bedeutung. Montageverfahren finden wegen der Notwendigkeit des Begehens nur in großen Dimensionen (> DN 1000 mm) Anwendung. Grundsätzlich wird bei den Renovierungsverfahren in solche mit Ringraum oder ohne Ringraum (close-fit oder tight-fit) unterschieden.
Die typischsten Vertreter der Renovierungsverfahren sind die Schlauchliningverfahren. Daneben werden auch Rohrliningverfahren eingesetzt - hier vor allem sog. "Verformungsverfahren". Das sind Liningrohre (vor allem aus PE) mit dem gleichen Außendurchmesser wie dem Innendurchmesser des zu sanierenden Rohres, die für den Einbau im Querschnitt reduziert, verformt werden und nach dem Einbau rückverformt werden.
Haltbarkeit 40 bis 50 Jahre
Die Erneuerung unterteilt sich in die grabenlosen Verfahren und die offene Bauweise. Letztere ist der konventionelle Rohrleitungstiefbau. Hierbei kann noch unterschieden werden nach Erneuerung mit Entfernen der alten Leitung (alte Leitung ausbauen, neue Leitung verlegen) und ohne Entfernen der alten Leitung (neue Trasse). Bei der grabenlosen Erneuerung kann das Pipe-Eating Verfahren (Rohrvortrieb / Mikrotunneling mit dem Entfernen der alten Leitung) oder das Berstlining Verfahren (Zerstörung und Verdrängung der alten Leitung in das umgebende Erdreich) zur Verlegung der neuen Leitung angewandt werden.
Haltbarkeit: mehr als 80 Jahre
Unter dem Begriff Kanalsanierung versteht man Verfahrenstechniken zur Sanierung von in der Erde verlegten Rohrleitungen zur Entsorgung von Abwässern (Kanal).
Mit diesen Verfahrenstechniken kann die Funktionstüchtigkeit der Rohre wieder hergestellt werden und die Lebensdauer verlängert werden. Diese Verfahrenstechniken unterscheiden sich von dem konventionellen Rohrleitungstiefbau vor allem darin, dass die Oberfläche (Straßen und Wege) nicht der Länge nach aufgegraben werden müssen, was die Bauzeit und somit die Kosten und Umweltbelastungen verringert. Man spricht auch von grabenloser Kanalsanierung oder vom No-Dig-Verfahren. Man benutzt überwiegend vorhandene Einstiegsöffnungen (Schächte).